Das Bischöfliche Angela-Merici-Gymnasium, kurz AMG, ist eine Schule für Mädchen und Jungen. Während im öffentlichen Schulwesen der Typ der geschlechtergemischten Schule gesetzlich die Regel ist, sehen sich die Kirchen in Wahrung einer langen Tradition als private Schulträger in der Verantwortung, Eltern und Schülerinnen bzw. Schülern mit der Edukationsform der reinen Mädchen- bzw. Jungenschule eine andere Wahl zu bieten. Das Bischöfliche Angela-Merici-Gymnasium kommt dieser Verantwortung mit dem Angebot des Edukationsmodells der Parallelen Monoedukation nach. Hierdurch und durch die christliche Orientierung bietet unsere Schule eine (erkennbare) Alternative zu koedukativen Schulformen in staatlicher Trägerschaft.
Das AMG hat sich bewusst für den Weg der Erziehung von Schülerinnen und Schülern in Form der parallelen Monoedukation (d.h. zwei Mädchenklassen und eine Jungenklasse in der Sekundarstufe I, Koedukation in der MSS) entschieden. Dieser Ausbildung wird der Vorzug gegeben, freilich ohne das andere Geschlecht und die Auseinandersetzung mit diesem völlig auszublenden. Schnittmengen und Begegnungsräume finden sich im klassenübergreifenden Miteinander der Schulgemeinschaft, im Besuch von Arbeitsgemeinschaften und nicht zuletzt im gemeinsamen Unterricht der Oberstufe.
Das von uns verfolgte Prinzip der Parallelen Monoedukation bietet den Schülerinnen und Schülern die Chance, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Entwicklungslinien und Geschwindigkeiten in der Pubertät ihre Identität als Frau und Mann auszuprägen und ihren individuellen Lebensweg zu finden. Wir sind davon überzeugt, dass die Mädchen und Jungen in einem geschlechtshomogenen Lernumfeld ihre Talente und Interessen frei entdecken und fördern können. In pädagogischer Hinsicht soll diese Entwicklung der Mädchen und Jungen mit den jeweils geeigneten Unterrichtsmethoden gezielt gefördert werden.
Unsere Schule soll zudem ein sozialer Ort sein, wo Mädchen und Jungen möglichst unbeeinträchtigt von geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen von- und miteinander lernen. Sie können hier eigene Stärken und Schwächen wahrnehmen und reflektieren, verschiedene Verhaltensmuster ausprobieren sowie Erwartungen und Normen, welche die Gesellschaft ihnen entgegenhält, kritisch hinterfragen. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, potentielle Konflikte zu erkennen, ihnen standzuhalten und sie in einer Weise zu lösen, die ein gleichberechtigtes Miteinander der Geschlechter ermöglicht.